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Vom notgewasserten Hubschrauber bis zum Überleben auf See

Veröffentlicht: 19.09.2017
Autor: Für das ARS Team: Sven Stubbe (DLRG), redaktionell bearbeitet: Helge Wittkowski (Leiter Einsatz)
Gefüllte Rettungsinsel im Wetter (Fotos vom ARS-Team Wasserwacht/DLRG)
Kentern eines Bootes (Fotos vom ARS-Team Wasserwacht/DLRG)
Selbstrettung aus dem Hubschrauber (Fotos vom ARS-Team Wasserwacht/DLRG)
Selbstrettung aus dem Hubschrauber (Fotos vom ARS-Team Wasserwacht/DLRG)
Selbstrettung aus dem Hubschrauber (Fotos vom ARS-Team Wasserwacht/DLRG)
Selbstrettung aus dem Hubschrauber (Fotos vom ARS-Team Wasserwacht/DLRG)

Hubschraubergestützte Wasserrettung - eine etwas andere Fortbildung für die Einsatzkräfte des Standorts Nord (Fuhlendorf) der Wasserwacht und der DLRG

Puls runter fahren, ruhig Atmen und dann geht es mit einer 180°-Drehung unter Wasser... - Alles, was danach noch kommt sind drei Schritte - und man hat sich aus dem im Meer versinkenden
Hubschrauber befreit, zumindest nach den Anweisungen des "Head of Maritime Training" der OffTEC Base GmbH & Co. KG.

Am vergangenen Samstag (16.09.2017) erhielten 13 Air Rescue Specialist des Standortes Nord (Fuhlendorf) der Hubschraubergestützten Wasserrettung die einmalige Gelegenheit das Maritime Trainingszentrum der Firma OffTEC*** kennen zu lernen.

Nach der Sicherheitsunterweisung und einer theoretischen Einführung in das maritime Notfallmanagement, konnten sich die Teilnehmer direkt von der Leistungsfähigkeit der aufwendig gestalteten Indoor Trainingsanlage überzeugen. Die erste von drei Einheiten stand unter der Überschrift „Überleben auf See“ wobei der Einstieg in das Trainingsbecken direkt mit einem Sprung aus 7m Höhe in voller Schutzausrüstung erfolgte. Verschiedene Überlebenstechniken, wie die Bildung eines sogenannten „Huddle" und das gemeinschaftliche, kraftsparende Schwimmen in Form einer Raupe  wurden ebenso geübt, wie das Aufrichten und Besteigen einer Rettungsinsel. Künstlich erzeugte Widrigkeiten wie  Sturm, Gewitter, Dunkelheit, Nebel und Wellen bis zu 2,5m Höhe ließen in der vollbesetzten Rettungsinsel auf engstem Raum dann auch schnell Respekt vor den Naturelementen sowie einen Hauch Übelkeit und den Wunsch nach einem schnellen Übungsende aufkommen.

Für die Luftretter dann doch etwas gewohnteres Terrain wurde mit dem Helicopter Underwater Escape
Training (HUET) im zweiten Teil der Ausbildung betreten. Mit einer nachgebauten Hubschrauberkanzel wurden die an einen Sitz mit normalen Gurten fixierten Teilnehmer auf eine Wassertiefe von bis zu 3m herabgelassen. Um sich aus dieser simulierten Notlage ohne Sicht und mit begrenzten Atemreserven  u befreien musste ein zuvor genau festgelegtes Schema abgerufen werden, bei dem es am wichtigsten ist den Kopf zu „resetten", die Lage zu akzeptieren und Panik zu vermeiden. Innerhalb mehrerer  Durchgänge stieg der Anspruch an die Passagiere stetig an. Zum Abschluss wurde die Kanzel beim Herablassen um 180° gedreht, was dem Realfall -laut einer Studie des Herstellers Seaking- am  Nächsten kommt. Diese Übungen waren dann auch der Hauptgrund, warum das Training für das Team der Hubschraubergestützen Wasserrettung organisert und durchgeführt worden ist. Erreichte Ziele waren dabei a) die Sensiblisierung und bessere Vorberereitung der Einsatzkräfte auf eine denkbare Hubschrauberhavarie auf dem Wasser und b) der Test der persönlichen Schutzausrüstung, ob diese in diesem Havariefall hilfreich oder ggf. sogar hinderlich sein kann.

Abgerundet wurde der Tag dann von einem neuen Segment der Sicherheitsausbildung bei OffTEC,
welches auch für den Bootsdienst innerhalb der Wasserrettung durchaus von Nutzen sein kann. Mit Hilfe eines Kranes wurde dabei ein Original Nachbau eines mit bis zu 10 Leuten besetzten Einsatz-Schlauchbootes (RiB) zum Kentern gebracht. Sodann wurde der Ablauf zur Feststellung der Vollständigkeit der Besatzung, sowie die Suche nach ggf. Vermissten in den Hohlräumen des gekenterten Bootes drillmässig geübt. Der kritische Faktor Zeit stand dabei unter besonderer Aufmerksamkeit seitens des OffTEC-Teames und wurden den Einsatzkräften dann nach jeder "Fahrt" deutlich vor Augen geführt, wobei die Fahrten nicht nur bei schönem Hallenwetter, sondern natürlich auch wieder bei Wind, Wellen und Dämmerung durchgeführt worden sind.

„Mit dieser Fortbildung wollten wir in erster Linie den Sicherheitsstandard in unserer Einheit noch
weiter anheben und die Luftretter möglichst real auf den Ernstfall vorbereiten.“ So Martin Höfler,
Koordinator des Standortes Nord (Fuhlendorf). Alle Teilnehmer schließen den Lehrgang mit einem offiziellen Zertifikat ab und können sich nun sehr gut vorstellen, was die Hochsee Spezialisten der DGzRS, des Havarie-Kommandos sowie von weiteren Spezialeinheiten der Länder und des Bundes durchlaufen und erleben. Zumindest in der OffTEC-Schauvitrine stehen die ARS nun mit diesen Einsatzkräften in einer Reihe.

*** Das Unternehmen OffTEC gilt als Spezialanbieter für Sicherheit und Rettung im maritimen Bereich und unterhält im Nordfriesischen Enge-Sande ein Kompetenzzentrum für eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungen im Offshore Bereich, der mittlerweile weit über die Windenergie hinaus geht. Die OffTEC-Geschäftsführung hat dabei den Einsatzkräften der Wasserwacht (HH, MV und SH) sowie der DLRG durch die Einbeziehung in ein laufendes EU-Förderprojekt und in besonders dankenswerter Weise die Teilnahme finanziell ermöglicht und durchführbar gemacht.

 

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